Neue Fenster fördern lassen: So holen Sie sich Geld vom Staat zurück

Fenster sind eine Investition – in mehr Wohnkomfort, Energieeffizienz und Sicherheit. Doch was viele nicht wissen: Wer auf moderne, gut gedämmte Fenster setzt, kann sich dabei finanzielle Unterstützung vom Staat sichern. Förderprogramme vom BAFA oder der KfW helfen, die Kosten zu senken. Wie das geht, welche Voraussetzungen gelten und was sich wirklich lohnt – wir geben einen Überblick.

Warum werden Fenster gefördert?

Fenster spielen eine zentrale Rolle für den Energieverbrauch eines Hauses. Durch veraltete Verglasung und schlecht isolierte Rahmen geht oft wertvolle Heizwärme verloren. Die Bundesregierung möchte deshalb Hauseigentümer motivieren, energetisch zu modernisieren – mit Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten.

Wer seine Fenster tauscht, spart also nicht nur langfristig Heizkosten, sondern kann sich direkt beim Umbau einen Teil der Investition zurückholen.

Zwei Wege zur Förderung: BAFA oder KfW

Grundsätzlich gibt es zwei Anlaufstellen für Förderungen:

  1. BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) – für direkte Zuschüsse

  2. KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) – für Kredite mit Tilgungszuschuss

Je nach Situation kann eine der beiden Varianten besser geeignet sein.

BAFA-Zuschuss für Einzelmaßnahmen

Das BAFA fördert energetische Einzelmaßnahmen am Gebäude – darunter auch den Austausch von Fenstern und Außentüren. Die Förderung ist nicht rückzahlbar und richtet sich an:

  • Eigentümer von selbstgenutztem oder vermietetem Wohnraum

  • Wohnungseigentümergemeinschaften

  • Vermieter und Bauträger

Voraussetzung: Die neuen Fenster müssen bestimmte U-Werte unterschreiten, z. B. einen Uw-Wert von max. 0,95 W/m²K. Außerdem muss der Einbau durch einen Fachbetrieb erfolgen.

Förderhöhe:

  • 15 % der förderfähigen Kosten

  • 20 %, wenn zusätzlich ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) vorliegt

KfW-Förderung: Kredite für größere Vorhaben

Wer mehrere Maßnahmen kombiniert (z. B. Fenster, Dach, Heizung), kann auf KfW-Förderung zurückgreifen – etwa über das Programm 261 (BEG WG) für Wohngebäude. Hier gibt es:

  • Zinsgünstige Kredite

  • Tilgungszuschüsse bis zu 20 %, je nach Effizienzhaus-Standard

Der Fenstertausch kann hier als Teil eines Gesamtprojekts eingebracht werden, zum Beispiel beim Erreichen eines Effizienzhaus 85 oder besser.

Was wird gefördert – und was nicht?

Gefördert werden:

  • Anschaffungskosten der Fenster

  • Fachgerechter Einbau durch ein Unternehmen

  • Nebenleistungen wie Demontage, Entsorgung, Laibungsdämmung

  • Baubegleitende Maßnahmen (Planung, Energieberatung)

Nicht gefördert werden:

  • Eigenleistungen (z. B. Selbsteinbau)

  • Austausch gegen gleichwertige Fenster ohne energetische Verbesserung

  • Fenster in Neubauten (nur Bestand wird gefördert)

Schritt für Schritt zur Förderung

  1. Energieberater kontaktieren: Pflicht bei KfW, empfohlen beim BAFA

  2. Angebot vom Fachbetrieb einholen

  3. Förderantrag vor Maßnahmenbeginn stellen
    (wichtig: Kein Vertragsabschluss vor Bewilligung!)

  4. Fenster einbauen lassen

  5. Nachweise einreichen und Förderung erhalten

Rechenbeispiel: So viel Förderung ist drin

Ein Einfamilienhaus bekommt 10 neue, energieeffiziente Fenster. Die Gesamtkosten (inkl. Montage) betragen 15.000 €.

  • BAFA-Zuschuss (15 %): 2.250 €

  • Mit iSFP-Bonus (20 %): 3.000 €

Das ergibt eine direkte Ersparnis – ohne Rückzahlung. Zusätzlich senken die neuen Fenster den Energieverbrauch deutlich, was sich Jahr für Jahr auszahlt.

Wichtig: Förderbedingungen regelmäßig prüfen

Förderprogramme unterliegen politischen Entscheidungen und können sich ändern. Deshalb lohnt es sich, regelmäßig einen Blick auf die Webseiten von BAFA und KfW zu werfen – oder direkt mit einem zertifizierten Energieberater zu sprechen. Auch regionale Förderprogramme der Bundesländer oder Kommunen können eine zusätzliche Unterstützung bieten.

Fazit: Förderungen clever nutzen, Budget schonen

Neue Fenster sind eine Investition in die Zukunft – für Ihr Wohlbefinden, den Werterhalt Ihrer Immobilie und die Umwelt. Dank staatlicher Unterstützung wird diese Investition deutlich leichter finanzierbar. Wer die Voraussetzungen kennt, sorgfältig plant und professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, kann bares Geld sparen. So wird aus einem neuen Fenster nicht nur ein Lichtspender – sondern auch ein echter Förderfall.