Neue Fenster fördern lassen: So holen Sie sich Geld vom Staat zurück
Fenster sind eine Investition – in mehr Wohnkomfort, Energieeffizienz und Sicherheit. Doch was viele nicht wissen: Wer auf moderne, gut gedämmte Fenster setzt, kann sich dabei finanzielle Unterstützung vom Staat sichern. Förderprogramme vom BAFA oder der KfW helfen, die Kosten zu senken. Wie das geht, welche Voraussetzungen gelten und was sich wirklich lohnt – wir geben einen Überblick.
Warum werden Fenster gefördert?
Fenster spielen eine zentrale Rolle für den Energieverbrauch eines Hauses. Durch veraltete Verglasung und schlecht isolierte Rahmen geht oft wertvolle Heizwärme verloren. Die Bundesregierung möchte deshalb Hauseigentümer motivieren, energetisch zu modernisieren – mit Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten.
Wer seine Fenster tauscht, spart also nicht nur langfristig Heizkosten, sondern kann sich direkt beim Umbau einen Teil der Investition zurückholen.
Zwei Wege zur Förderung: BAFA oder KfW
Grundsätzlich gibt es zwei Anlaufstellen für Förderungen:
BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) – für direkte Zuschüsse
KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) – für Kredite mit Tilgungszuschuss
Je nach Situation kann eine der beiden Varianten besser geeignet sein.
BAFA-Zuschuss für Einzelmaßnahmen
Das BAFA fördert energetische Einzelmaßnahmen am Gebäude – darunter auch den Austausch von Fenstern und Außentüren. Die Förderung ist nicht rückzahlbar und richtet sich an:
Eigentümer von selbstgenutztem oder vermietetem Wohnraum
Wohnungseigentümergemeinschaften
Vermieter und Bauträger
Voraussetzung: Die neuen Fenster müssen bestimmte U-Werte unterschreiten, z. B. einen Uw-Wert von max. 0,95 W/m²K. Außerdem muss der Einbau durch einen Fachbetrieb erfolgen.
Förderhöhe:
15 % der förderfähigen Kosten
20 %, wenn zusätzlich ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) vorliegt
KfW-Förderung: Kredite für größere Vorhaben
Wer mehrere Maßnahmen kombiniert (z. B. Fenster, Dach, Heizung), kann auf KfW-Förderung zurückgreifen – etwa über das Programm 261 (BEG WG) für Wohngebäude. Hier gibt es:
Zinsgünstige Kredite
Tilgungszuschüsse bis zu 20 %, je nach Effizienzhaus-Standard
Der Fenstertausch kann hier als Teil eines Gesamtprojekts eingebracht werden, zum Beispiel beim Erreichen eines Effizienzhaus 85 oder besser.
Was wird gefördert – und was nicht?
Gefördert werden:
Anschaffungskosten der Fenster
Fachgerechter Einbau durch ein Unternehmen
Nebenleistungen wie Demontage, Entsorgung, Laibungsdämmung
Baubegleitende Maßnahmen (Planung, Energieberatung)
Nicht gefördert werden:
Eigenleistungen (z. B. Selbsteinbau)
Austausch gegen gleichwertige Fenster ohne energetische Verbesserung
Fenster in Neubauten (nur Bestand wird gefördert)
Schritt für Schritt zur Förderung
Energieberater kontaktieren: Pflicht bei KfW, empfohlen beim BAFA
Angebot vom Fachbetrieb einholen
Förderantrag vor Maßnahmenbeginn stellen
(wichtig: Kein Vertragsabschluss vor Bewilligung!)Fenster einbauen lassen
Nachweise einreichen und Förderung erhalten
Rechenbeispiel: So viel Förderung ist drin
Ein Einfamilienhaus bekommt 10 neue, energieeffiziente Fenster. Die Gesamtkosten (inkl. Montage) betragen 15.000 €.
BAFA-Zuschuss (15 %): 2.250 €
Mit iSFP-Bonus (20 %): 3.000 €
Das ergibt eine direkte Ersparnis – ohne Rückzahlung. Zusätzlich senken die neuen Fenster den Energieverbrauch deutlich, was sich Jahr für Jahr auszahlt.
Wichtig: Förderbedingungen regelmäßig prüfen
Förderprogramme unterliegen politischen Entscheidungen und können sich ändern. Deshalb lohnt es sich, regelmäßig einen Blick auf die Webseiten von BAFA und KfW zu werfen – oder direkt mit einem zertifizierten Energieberater zu sprechen. Auch regionale Förderprogramme der Bundesländer oder Kommunen können eine zusätzliche Unterstützung bieten.
Fazit: Förderungen clever nutzen, Budget schonen
Neue Fenster sind eine Investition in die Zukunft – für Ihr Wohlbefinden, den Werterhalt Ihrer Immobilie und die Umwelt. Dank staatlicher Unterstützung wird diese Investition deutlich leichter finanzierbar. Wer die Voraussetzungen kennt, sorgfältig plant und professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, kann bares Geld sparen. So wird aus einem neuen Fenster nicht nur ein Lichtspender – sondern auch ein echter Förderfall.